Donnerstag, 24. September 2009
harte kost ab vers 17
Das Leben der Gemeinde
9 Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13 Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. 14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug. 17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. 18 Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. 19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« 20 Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22). 21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Gerade, wenn man sich klar mit linkem Gedankengut identifizieren kann und dank offener Augen und eines funktionierenden Gehirns die Unmengen an Schweinereien sieht, die in diesem Land ablaufen ( in Politik, Wirtschaft, die ganze Stadtumstrukturierung in Hamburg, Gewalt durch Bullen, soziale Ungerechtigkeit, Bankensupport usw.) fällt es einem nicht gerade leicht das o.g. zu schlucken.
Man sieht soviel Unrecht, hat das Gefühl dass es den meisten gar nicht auffällt oder (noch schlimmer) egal ist bzw. in höheren Kreisen absolut gewollt ist, man fühlt sich ohnmächtig, weil das Unrecht von denen begangen wird, die angeblich auf der richigen Seite stehen und theoretisch Vorbilder sein sollten und andere Leiten usw.. Selbst die Kirche selber greift ja mehr als oft genug ins Klo und hat Dreck und Blut an den Händen (kleines Beispiel der globalen Verknüpfung aktuell: kath. Kirche ist gegen Kondome in Afrika, die Folge ist sicherlich auch die Verbreitung von Aids, europäische Pharamkonzerne weigern sich genügend preiswerte Medikamente dort zur Verfügung zu stellen obwohl sie es könnten, keiner macht wirklich was dagegen, die Arschkarte hat wie immer die 3.Welt). Und dann soll man darauf mit Liebe reagieren? Mit Segen? Mit Freundlichkeit?
Das ist nicht leicht zu tun.
Sicher stimmt es, dass man einem Feind in gewisser Weise schlagen kann, wenn man gerade nicht mit feindseligkeit reagiert sondern freundlich auf seinen Angriff antwortet, leicht ist es trotzdem nicht.
Grundsätzlich gesehen bedeutet Christsein für mich auch Pazfismus (im Gegensatz zu Leuten wie George Bush oder der CDU die scheinbar Kriegseinsätze für christlich halten), insofern lehne ich Gewalt eigentlich erst mal ab, kann aber schon Leute verstehen die sie als Mittel einsetzen, gerade wenn man sich an die Wand gedrückt fühlt und das Gefühl bekommt, auf legale und friedliche Weise überhaupt keine Chance zu haben auch nur noch frei atmen zu können.
Auf der anderen Seite seh ich auch, dass es vielleicht noch ein Unterschied ist, ob ich auf Unrecht das MIR getan wird mit Sanftmut reagiere oder ob es um Unrecht geht, was ANDEREN angetan wird die sich evtl selber nicht wehren können. Immerhin ist die Bibel auch voll von dem Aufruf zu Gerechtigkeit und auch darum sich um die Schwachen und Armen zu kümmern usw.
Weiter ist natürlich interessant, dass dort nicht steht, dass alle ungeschoren davonkommen, sondern es steht, dass ich mich nicht selber Rächen soll sondern dem Zorn Gottes Raum geben soll und da stellt sich natürlich die Frage, was für die Zielperson des Zorns eigentlich übler ausgeht.
So oder so ist auch der letzte Satz interessant, denn tatsächlich kann das viele Böse, was um einen herum passiert dazu führen dass man von ihm "überwunden" wird, nicht in dem Sinn, dass man es plötzlich gut findet, sondern insofern, als dass man bitter und frustriert wird, Hass bekommt und selber immer dunkler draufkommt. Insofern mochte ich auch immer den Ansatz der frühen Ton Steine Scherben, der zwar auch viel Wut und Aufruhr beinhaltete aber eben auch sehr viel Hoffnung und positive Gedanken.

naja... der rest des abschnittes oben ist auf jeden fall auch cool und herausfordernd

p.s. und draussen spielt gerade die heilsarmee, auch gut



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