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Donnerstag, 27. August 2009
Was ich schon immer über Lobpreis sagen wollte
for those about to blog, 23:13h
um das gleich am Anfang zu erwähnen: die folgenden Dinge würde ich nicht unbedingt hier durchgehen, wenn sie nicht immer wieder von Leuten hochgebracht werden würden bzw. sind es einfach Gedanken die ich teilweise schon länger hab.
1. Nein, Moll ist nicht automatisch traurig
Eine Sache, die ich immer wieder zu hören bekomme ist, dass viele die alten Jesus Freaks Lieder nicht mehr singen wollen, weil sie diese traurig oder depri finden. Und auch allgemein wird von einigen der positiver klingende Dur-Akkord bevorzugt.
Nun, ich sage mal was mein Eindruck war, als ich das erst mal z.B. die alten Freaks Sachen gehört habe:
Da ist eine unglaubliche Sehnsucht in diesen Liedern und zwar Sehnsucht nach Jesus und nach einer besseren Welt.
Mir kam nie der Gedanke, dass das nur traurig klingt. Aber in diesen Liedern steckte eine unglaubliche Hingabe, sicher auch aus dem Bewusstsein, dass die Welt in der wir leben eben nicht perfekt und schön ist, sondern unsere Leben oft von dunklen Zeiten geprägt sind und um uns herum viel Müll passiert und, dass wir einfach derbe aus Jesus angewiesen sind und ohne ihn verkacken werden.
Klar haben wir Jesus in uns und er hat alles gemacht, aber trotzdem sterben jeden Tag um uns herum Leute, leben in Armut, fallen vom Glauben ab, wir lesen ne Menge Übles in den Nachrichten, kriegen bestimmte Dinge in unserem Leben nicht auf die Kette und ich finde, man kann da gar nicht anders als Sehnsucht danach zu haben, dass alles gut wird und endlich ganz bei Jesus zu sein und eben auch hier schon ihm immer näher zu kommen. Und wir wissen, dass das zwar in der Theorie schon alles klar und möglich ist, aber wir uns in der Praxis eben doch oft fern von ihm fühlen weil irgendein Scheiss scheinbar zwischen uns und ihm zu stehen scheint oder uns von ihm ablenkt. Jedenfalls, dass das auch zu Paulus' Zeiten durchaus noch Sehnsuchtsbedarf gab, sieht man hier sehr schön:
2. Kor., 5
Sehnsucht nach der himmlischen Heimat
1 Denn wir wissen: wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. 2 Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, 3 weil wir dann bekleidet und nicht nackt befunden werden. 4 Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. 5 Der uns aber dazu bereitet hat, das ist Gott, der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat. 6 So sind wir denn allezeit getrost und wissen: solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn;
Dazu muss ich auch sagen, dass bei meinen "nichtchristlichen" Platten die Sachen in Moll oft die tiefgehenderen Texte haben, die an die Substanz gehen, während die beschwinglichen Dur-Klänge oft auch ebenso leichte Kost als Text haben. Das darf man natürlich nicht verallgemeinern, alleine Johnny Cash oder Hank Williams beweisen, dass auch Dur-Stück tiefe Texte haben können, aber ich kenne wenige Sachen in Moll die nur oberflächliches Schalala als Text bieten.
Ich habe auch keine Probleme mit fröhlichen Lobpreisliedern, denn das gehört genauso dazu und es darf nie einseitig sein.
Aber ich hab auch keinen Bock mehr, immer wieder zu hören, dass bestimmte Songs aus den 90ern depri oder so wären und man sie nicht mehr spielen soll. "My love and my desire" oder "zu Jesus" gehören für mich nach wie vor zu den intensivsten Liedern die ich kenne.
2. Schmusi Schmusi - und die armen Hooligans?
Ich habe eine Theorie: Es gibt verschiedene Arten jemandem die Zuneigung mitzuteilen.
Im Falle eines Paares geschieht das z.B. oft sehr leise, intim und mit süssen Worten.
Wenn man einen alten Freund vom Bahnhof abholt, auf den man sich sehr gefreut hat, geschieht das evtl. etwas lauter und emotionaler.
Und wenn man im Stadion bei seinem Verein ist oder (eher mein Fall) auf einem Konzert seiner Lieblingsband, rastet man gemeinschaftlich aus, grölt, tanzt, feiert.
Im Lobpreis hat es sich meiner Meinung nach etwas eingeschlichen, dass hauptsächlich die erste Variante dem Herrn gegenüber genutzt wird.
Das ist überhaupt nichts schlechtes, damit wir uns nicht falsch verstehen, aber ich glaube man hat schon das Bedürfnis Gott auch mal anders seinen Respekt zu zeigen.
Als ich die ersten Male ins Marquee zu den Freaks kam, war ich von der Abwechslung sehr angetan. Da hat einen Freitag eher sowas wie eine psychodelische Indie Band gespielt, beim nächsten mal saß ein Mädel mit Akkustikgitarre alleine auf der Bühne und ein anderes Mal haben Absorbed bzw. ihre Vorgängerformation den Punk rausgelassen. Und immer waren alle dabei, haben mal so oder so angebetet und hatte eine gute Zeit.
Später kippte alles in Richtung gechillter Lobpreis, in Hamburg mussten wir z.B. per eMail ankündigen wenn es lauter werden sollte und es war nicht so, dass dann etwa nur die Familien nicht gekommen wären (was man evtl. verstehen könnte, wobei die größten Rocker bei uns Kinder waren, die gerade bei den Rocksachen mit Plastikgitarre vor der Bühne mitmoshten).
Ich frage also: was ist mit den armen Lobpreis-Hooligans (auch Holygans genannt)?
Ich habe durchaus das Bedürfnis beim Lobpreis auch mal rumschreien zu können, meine Begeisterung etwas heftiger Kundzutun ohne evtl gleich doof angeschaut zu werden und das ist heute in vielen Gemeinden (ja, auch Jesus Freaks Gemeinden) nicht mehr möglich.
Dass ich nicht der einzige bin, zeigten ja z.B. die Rapid Rascals ( http://www.myspace.com/rapidrascals till i die ist n Klassiker), welche in Hamburg auch eher zwiegespalten gesehen wurden (Stichwort: 1/3 der Gemeinde fehlt), dafür aber in die Ukraine, die Schweiz, nach Tschechien oder nach Holland und in diverse Städte hier im Land eingeladen wurden.
Wie sehr ich sowas vermisse, habe ich auch letztens bei einer Hochzeit gesehen, auf der es die Reunion der legendären Band Christcore gab. Beim Klassikerrefrain "Und wir haben ein Idol - Jesus Christus" war einfach eine total geile Stimmung (für den Herrn), Fäuste in der Luft und es wurde aus vollen Kehlen mitgeschrie'n.
Und ich merke, dass ich einfach nicht jeden Sonntag zu chilligem Indiepop (im besten Fall) Liebeslieder singen kann, ich will auch mal begeistert Schlachtengesänge für den Herrn loslassen können. Und ich brauch einfach mal n Schlagzeug was mit hartem Beat den Worship einleitet - ohne dann gleich in entsetzte Gesichter sehen zu müssen oder mich rechtfertigen zu müssen.
Damit leite ich gleich über zu Punkt 3
3. If I can't dance, it's not my Revolution
Ich bin musikalisch ein offener Mensch. Ich höre zwar größtenteils Gitarrenmusik und diese auch gern im härteren Bereich, aber ich habe im Plattenschrank genauso Liedermacher, französische Chansons, Jazz, Funk, Electro, Country, Hip Hop usw.
Wie ich oben schon ansprach, gab es gerade bei den Jesus Freaks anfangs auch eine unglaubliche Vielfalt und alles war möglich. Später haben sich dann leider viele Bands in eine Richtung des eher langsamen Alternative Pop oder so verschoben. Und das finde ich schade, zumal ich persönlich z.B. dazu wenig abfeiern kann.
Tanzbare Musik hat für mich z.B. einen geilen Beat der einen mitreißt. König David ist sicher nicht vor der Bundeslade zu Softie-Klängen fast nackig rumgetanzt.
Und das was in Psalm 150 beschrieben ist, klingt für mich nicht nach Entspannungsmusik sondern nach derber Party: "3 Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! 4 Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! 5 Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln! 6"
Insofern vermisse ich etwas den Tanzfaktor im Lobpreis heutzutage. Gott feiern ist ja schön und gut, aber ich persönlich brauche auch den entsprechenden Soundtrack dazu und das ist denke ich auch menschlich.
Wir hatten vor Jahren mit einigen Freunden aus HH mal die Idee so na Art 70er Disco-Funk-Lobpreisband zu starten mit diversen Bläsern, Funky Gitarren, groovigem Bass, Piano, Backgroundsängerinnen und sängern usw. und alle in weißen Discoanzügen zu stecken.
Hat dann nicht geklappt aber das wäre doch z.B. mal was.
Wie dem auch sei, ich brauche einen richtigen Beat, auch mal ne Gitarre die richtig reinkracht und alle Begeisterung für Jesus in krachige Akkorde packt usw.. Oder wie Larry Norman einst sang:
I ain't knocking the hymns, just give me a song that has a beat
I ain't knocking the hymns, just give me a song that moves my feet
I don't like none of those funeral marches, I ain't dead yet!
Und ich stelle fest, dass ich mir meine Jesusmusik teilweise leider eher in Ecken suche, wo man sie vielleicht nicht gleich erwartet, z.B. in normalen Plattenläden wo es Sampler wie diesen gibt (kann man reinhören)
http://www.numerogroup.com/catalog_detail.php?uid=00262
oder eben sowas, was man dann auf dem Garagenlabel Crypt entdeckt
http://www.youtube.com/watch?v=QFUhglYDSMs
oder auch die 3 Platten die Elvis mit Gospels aufgenommen hat oder auch Hank Williams der ein komplettes Album mit eigenen Jesusliedern gemacht hat.
und der Knabe hier ist auch geil (links reinhören)
http://www.emusic.com/features/spotlight/290_200701.html
Nach wie vor höre ich natürlich auch "offizielle" Lobpreissachen wie die neue Jesus Burger, die mir auf jeden Fall auch gut gefällt und ein Lichtblick in Sachen hart aber hingegeben sind "Hands", die laut Augenzeugen beim Freakstock ihr Konzert auch mal eben in eine Anbetungszeit verwandelten
http://www.myspace.com/wearehands
Im Endeffekt, kann man natürlich zu jeder Musik anbeten, meinetwegen kann auch jemand vorne nen Baum zersägen und sagen es ist für den Herrn, dann passt das auch und ich kann auch mit 'nem Streicherquartett leben, wenn sie es als Anbetung spielen, aber man sollte eben auch den Leuten Raum einräumen, die es laut und wild mögen, die gerne mal heftig tanzen möchten und die Moll eben nicht Depri sondern extrem hingegeben finden und sowas nicht mit irgendwelchen komischen (teilweise auch noch geistlich getrimmten) Sachen abbügeln. Denn wenn es egal ist, was für Musik dabei läuft, dann kann es auch kein Problem sein, wenn diese n büschen mehr abgeht.
Gegen die Einseitigkeit in der Anbetung und für die komplette kreative Vielfalt.
und wenn jemals jemand Lobpreis macht der so wie das hier klingt, weine ich vor Freude, echt jetzt:
ach so, hier noch 2 kracher:
1. Nein, Moll ist nicht automatisch traurig
Eine Sache, die ich immer wieder zu hören bekomme ist, dass viele die alten Jesus Freaks Lieder nicht mehr singen wollen, weil sie diese traurig oder depri finden. Und auch allgemein wird von einigen der positiver klingende Dur-Akkord bevorzugt.
Nun, ich sage mal was mein Eindruck war, als ich das erst mal z.B. die alten Freaks Sachen gehört habe:
Da ist eine unglaubliche Sehnsucht in diesen Liedern und zwar Sehnsucht nach Jesus und nach einer besseren Welt.
Mir kam nie der Gedanke, dass das nur traurig klingt. Aber in diesen Liedern steckte eine unglaubliche Hingabe, sicher auch aus dem Bewusstsein, dass die Welt in der wir leben eben nicht perfekt und schön ist, sondern unsere Leben oft von dunklen Zeiten geprägt sind und um uns herum viel Müll passiert und, dass wir einfach derbe aus Jesus angewiesen sind und ohne ihn verkacken werden.
Klar haben wir Jesus in uns und er hat alles gemacht, aber trotzdem sterben jeden Tag um uns herum Leute, leben in Armut, fallen vom Glauben ab, wir lesen ne Menge Übles in den Nachrichten, kriegen bestimmte Dinge in unserem Leben nicht auf die Kette und ich finde, man kann da gar nicht anders als Sehnsucht danach zu haben, dass alles gut wird und endlich ganz bei Jesus zu sein und eben auch hier schon ihm immer näher zu kommen. Und wir wissen, dass das zwar in der Theorie schon alles klar und möglich ist, aber wir uns in der Praxis eben doch oft fern von ihm fühlen weil irgendein Scheiss scheinbar zwischen uns und ihm zu stehen scheint oder uns von ihm ablenkt. Jedenfalls, dass das auch zu Paulus' Zeiten durchaus noch Sehnsuchtsbedarf gab, sieht man hier sehr schön:
2. Kor., 5
Sehnsucht nach der himmlischen Heimat
1 Denn wir wissen: wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. 2 Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, 3 weil wir dann bekleidet und nicht nackt befunden werden. 4 Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. 5 Der uns aber dazu bereitet hat, das ist Gott, der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat. 6 So sind wir denn allezeit getrost und wissen: solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn;
Dazu muss ich auch sagen, dass bei meinen "nichtchristlichen" Platten die Sachen in Moll oft die tiefgehenderen Texte haben, die an die Substanz gehen, während die beschwinglichen Dur-Klänge oft auch ebenso leichte Kost als Text haben. Das darf man natürlich nicht verallgemeinern, alleine Johnny Cash oder Hank Williams beweisen, dass auch Dur-Stück tiefe Texte haben können, aber ich kenne wenige Sachen in Moll die nur oberflächliches Schalala als Text bieten.
Ich habe auch keine Probleme mit fröhlichen Lobpreisliedern, denn das gehört genauso dazu und es darf nie einseitig sein.
Aber ich hab auch keinen Bock mehr, immer wieder zu hören, dass bestimmte Songs aus den 90ern depri oder so wären und man sie nicht mehr spielen soll. "My love and my desire" oder "zu Jesus" gehören für mich nach wie vor zu den intensivsten Liedern die ich kenne.
2. Schmusi Schmusi - und die armen Hooligans?
Ich habe eine Theorie: Es gibt verschiedene Arten jemandem die Zuneigung mitzuteilen.
Im Falle eines Paares geschieht das z.B. oft sehr leise, intim und mit süssen Worten.
Wenn man einen alten Freund vom Bahnhof abholt, auf den man sich sehr gefreut hat, geschieht das evtl. etwas lauter und emotionaler.
Und wenn man im Stadion bei seinem Verein ist oder (eher mein Fall) auf einem Konzert seiner Lieblingsband, rastet man gemeinschaftlich aus, grölt, tanzt, feiert.
Im Lobpreis hat es sich meiner Meinung nach etwas eingeschlichen, dass hauptsächlich die erste Variante dem Herrn gegenüber genutzt wird.
Das ist überhaupt nichts schlechtes, damit wir uns nicht falsch verstehen, aber ich glaube man hat schon das Bedürfnis Gott auch mal anders seinen Respekt zu zeigen.
Als ich die ersten Male ins Marquee zu den Freaks kam, war ich von der Abwechslung sehr angetan. Da hat einen Freitag eher sowas wie eine psychodelische Indie Band gespielt, beim nächsten mal saß ein Mädel mit Akkustikgitarre alleine auf der Bühne und ein anderes Mal haben Absorbed bzw. ihre Vorgängerformation den Punk rausgelassen. Und immer waren alle dabei, haben mal so oder so angebetet und hatte eine gute Zeit.
Später kippte alles in Richtung gechillter Lobpreis, in Hamburg mussten wir z.B. per eMail ankündigen wenn es lauter werden sollte und es war nicht so, dass dann etwa nur die Familien nicht gekommen wären (was man evtl. verstehen könnte, wobei die größten Rocker bei uns Kinder waren, die gerade bei den Rocksachen mit Plastikgitarre vor der Bühne mitmoshten).
Ich frage also: was ist mit den armen Lobpreis-Hooligans (auch Holygans genannt)?
Ich habe durchaus das Bedürfnis beim Lobpreis auch mal rumschreien zu können, meine Begeisterung etwas heftiger Kundzutun ohne evtl gleich doof angeschaut zu werden und das ist heute in vielen Gemeinden (ja, auch Jesus Freaks Gemeinden) nicht mehr möglich.
Dass ich nicht der einzige bin, zeigten ja z.B. die Rapid Rascals ( http://www.myspace.com/rapidrascals till i die ist n Klassiker), welche in Hamburg auch eher zwiegespalten gesehen wurden (Stichwort: 1/3 der Gemeinde fehlt), dafür aber in die Ukraine, die Schweiz, nach Tschechien oder nach Holland und in diverse Städte hier im Land eingeladen wurden.
Wie sehr ich sowas vermisse, habe ich auch letztens bei einer Hochzeit gesehen, auf der es die Reunion der legendären Band Christcore gab. Beim Klassikerrefrain "Und wir haben ein Idol - Jesus Christus" war einfach eine total geile Stimmung (für den Herrn), Fäuste in der Luft und es wurde aus vollen Kehlen mitgeschrie'n.
Und ich merke, dass ich einfach nicht jeden Sonntag zu chilligem Indiepop (im besten Fall) Liebeslieder singen kann, ich will auch mal begeistert Schlachtengesänge für den Herrn loslassen können. Und ich brauch einfach mal n Schlagzeug was mit hartem Beat den Worship einleitet - ohne dann gleich in entsetzte Gesichter sehen zu müssen oder mich rechtfertigen zu müssen.
Damit leite ich gleich über zu Punkt 3
3. If I can't dance, it's not my Revolution
Ich bin musikalisch ein offener Mensch. Ich höre zwar größtenteils Gitarrenmusik und diese auch gern im härteren Bereich, aber ich habe im Plattenschrank genauso Liedermacher, französische Chansons, Jazz, Funk, Electro, Country, Hip Hop usw.
Wie ich oben schon ansprach, gab es gerade bei den Jesus Freaks anfangs auch eine unglaubliche Vielfalt und alles war möglich. Später haben sich dann leider viele Bands in eine Richtung des eher langsamen Alternative Pop oder so verschoben. Und das finde ich schade, zumal ich persönlich z.B. dazu wenig abfeiern kann.
Tanzbare Musik hat für mich z.B. einen geilen Beat der einen mitreißt. König David ist sicher nicht vor der Bundeslade zu Softie-Klängen fast nackig rumgetanzt.
Und das was in Psalm 150 beschrieben ist, klingt für mich nicht nach Entspannungsmusik sondern nach derber Party: "3 Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! 4 Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! 5 Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln! 6"
Insofern vermisse ich etwas den Tanzfaktor im Lobpreis heutzutage. Gott feiern ist ja schön und gut, aber ich persönlich brauche auch den entsprechenden Soundtrack dazu und das ist denke ich auch menschlich.
Wir hatten vor Jahren mit einigen Freunden aus HH mal die Idee so na Art 70er Disco-Funk-Lobpreisband zu starten mit diversen Bläsern, Funky Gitarren, groovigem Bass, Piano, Backgroundsängerinnen und sängern usw. und alle in weißen Discoanzügen zu stecken.
Hat dann nicht geklappt aber das wäre doch z.B. mal was.
Wie dem auch sei, ich brauche einen richtigen Beat, auch mal ne Gitarre die richtig reinkracht und alle Begeisterung für Jesus in krachige Akkorde packt usw.. Oder wie Larry Norman einst sang:
I ain't knocking the hymns, just give me a song that has a beat
I ain't knocking the hymns, just give me a song that moves my feet
I don't like none of those funeral marches, I ain't dead yet!
Und ich stelle fest, dass ich mir meine Jesusmusik teilweise leider eher in Ecken suche, wo man sie vielleicht nicht gleich erwartet, z.B. in normalen Plattenläden wo es Sampler wie diesen gibt (kann man reinhören)
http://www.numerogroup.com/catalog_detail.php?uid=00262
oder eben sowas, was man dann auf dem Garagenlabel Crypt entdeckt
http://www.youtube.com/watch?v=QFUhglYDSMs
oder auch die 3 Platten die Elvis mit Gospels aufgenommen hat oder auch Hank Williams der ein komplettes Album mit eigenen Jesusliedern gemacht hat.
und der Knabe hier ist auch geil (links reinhören)
http://www.emusic.com/features/spotlight/290_200701.html
Nach wie vor höre ich natürlich auch "offizielle" Lobpreissachen wie die neue Jesus Burger, die mir auf jeden Fall auch gut gefällt und ein Lichtblick in Sachen hart aber hingegeben sind "Hands", die laut Augenzeugen beim Freakstock ihr Konzert auch mal eben in eine Anbetungszeit verwandelten
http://www.myspace.com/wearehands
Im Endeffekt, kann man natürlich zu jeder Musik anbeten, meinetwegen kann auch jemand vorne nen Baum zersägen und sagen es ist für den Herrn, dann passt das auch und ich kann auch mit 'nem Streicherquartett leben, wenn sie es als Anbetung spielen, aber man sollte eben auch den Leuten Raum einräumen, die es laut und wild mögen, die gerne mal heftig tanzen möchten und die Moll eben nicht Depri sondern extrem hingegeben finden und sowas nicht mit irgendwelchen komischen (teilweise auch noch geistlich getrimmten) Sachen abbügeln. Denn wenn es egal ist, was für Musik dabei läuft, dann kann es auch kein Problem sein, wenn diese n büschen mehr abgeht.
Gegen die Einseitigkeit in der Anbetung und für die komplette kreative Vielfalt.
und wenn jemals jemand Lobpreis macht der so wie das hier klingt, weine ich vor Freude, echt jetzt:
ach so, hier noch 2 kracher:
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